Schattenspiele (2+/5)

Das musst du hierfür können
  • Richtig belichten: Diese Kenntnisse können dir helfen, Schatten durch Belichtungskorrektur in der Kamera oder später am Computer zu verstärken.
  • Fotomontage mit Ebenenmasken: Dies brauchst du eventuell, um einen Schatten ins Bild zu montieren, der etwas ganz anderes tut als sein Besitzer.

Tagsüber ist der Schatten unser Sklave: Wo immer wir sind, dorthin muss er uns folgen und gehorsam nachahmen, was wir ihm vormachen. Doch wenn die Sonne tiefer sinkt, werden die Schatten länger, wachsen zu monströser Größe an und entwickeln ein Eigenleben. Dann werden Schatten zu dunklen Zerrbildern unserer Welt. Auch sagt man Vampiren und anderen Fabelwesen nach, sie hätten gar keinen Schatten – oder gar einen, der unabhängig von ihnen handelt.

Ideen für Schattenspiele

Mit all diesen Dingen lässt sich in der Fotografie prächtig spielen. Die folgende Ideensammlung kann dir dafür ein paar Inspirationen geben. Lass dich dadurch aber nicht von eigenen Ideen abbringen. Und wenn dir etwas besonders Tolles eingefallen ist – schreib es mir doch unten in die Kommentare! 🙂

  • Schattenporträt: Schatten tun alles, was wir auch tun. Statt also direkt ein Foto von ein Händchen haltenden Paar oder einem Mann mit Eis in der Hand zu machen, kannst du sie auch indirekt porträtieren, indem du ihre Schatten im Sand oder auf der Wiese im Park fotografierst. Das schafft zusätzliche Spannung und fängt die Sommerstimmung ein.
  • Schatten mit Eigenleben: Fotografiere eine Person in einer Pose oder bei einer Tätigkeit – aber ihr Schatten tut etwas vollkommen anderes! Besonders stark wirken solche Bilder, wenn die Gestik von Person und Schatten zwei vollkommen unterschiedliche Gefühle ausdrückt. Vielleicht spielt die Person jemandem große Freundlichkeit vor, aber an der Gestik ihres Schattens erkennt man deutlich, dass sie gar nichts für diese Person empfindet, sie vielleicht sogar verabscheut oder hasst? Da solche Bilder jedoch am Computer aus zwei unterschiedlichen Bildern zusammengesetzt werden müssen (ein Bild für die Person und eines für ihren Schatten), musst du hierfür mit Fotomontage und Ebenenmasken umgehen können.
  • Schattenquiz: Erstelle ein Schattenquiz, d.h. eine Serie mit Schattenbildern von Gegenständen. Können Freunde und Familie alle Gegenstände anhand ihres Schattens erraten?
  • Schattenfiguren / Schattenschrift: Die meisten von uns haben als Kind schon einmal im Licht einer Taschenlampe oder auf einem Overhead-Projektor Figuren oder Buchstaben zum Tanzen gebracht. Wieviele Figuren / Worte kannst du nur mit Hilfe deiner Finger (ab)bilden?

Wie erzeuge ich kräftige Schatten?

Schatten entstehen immer dann, wenn Lichtstrahlen von einem Objekt daran gehindert werden, auf eine dahinter liegende Fläche zu fallen. Wie kräftig die Schatten sind, ist abhängig von Lichtquelle und Motiv:

  • Die Lichtquelle sollte stark sein, wie z.B. die Sonne, eine gute Taschenlampe, ein Overhead-Projektor, etc..
  • Die Lichtquelle solle möglichst stark gerichtet sein, d.h. der Lichtkegel sollte eng wie der einer Taschenlampe oder eines Kamerablitzes sein – so können harte „Schlagschatten“ mit deutlichen Rändern entstehen. Raumlicht und bewölkter Himmel eignen sich daher überhaupt nicht zur Schattenfotografie: Ihr diffuses Licht kommt aus mehreren Richtungen gleichzeitig, so dass die Schatten blass werden und keine klaren Kanten haben, sondern an den Rändern „ausfransen“.
  • Das Motiv sollte möglichst nah an der Fläche stehen, auf die der Schatten fallen soll. Dadurch entsteht allerdings das Problem, dass das Motiv seinen eigenen Schatten verdeckt. Lösen kann man das, indem man die Lichtquelle nicht frontal auf das Motiv richtet, sondern es von der Seite her anleuchtet, so dass sein Schatten an ihm vorbeifällt.

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